Schokolade – Wie fair ist Bio?

 Schokolade – im wesentlichen Kakao und Zucker. Und dennoch steht dahinter eine ganze Welt voller Genuss, geschmacklichen Nucancen, Rafinesse und Geheimnissen. Aber leider gehören in vielen Fällen auch massive Umweltbelastungen, Ausbeute und Spekulationen dazu. Wir beleuchten das Thema Kakao und Schokolade und zeigen, wie immer, faire und nachhaltige Alternativen zum konventionellen Handel auf.

  1. Anbau und Handel
  2. Wie funktioniert Fairtrade?
  3. Und wie fair ist Bio?
  4. Schokolade im Bioladen
  5. Fairgnügt genießen

Und wie fair ist Bio?

Fair-Trade und Bio-Bewegung stehen einander offenkundig nahe, jedoch wurden in ihrer Entwicklung unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt: In den Bedingungen für das Transfair-Siegel ist biologischer Landbau nicht vorgeschrieben, ebenso macht die EU-Bio-Verordnung keine Vorgaben zu ökonomisch gerechten Handelsbeziehungen.

Trotzdem ist Fairer Handel für viele Bio-Produzent_innen eine Herzensangelegenheit. Zum Teil haben sie ihre Produkte mit dem Transfair-Logo zertifizieren lassen, zum Teil pflegen sie seit langer Zeit feste Handelsbeziehungen zu einzelnen Projekten, scheuen aber die Kosten der Zertifizierung oder halten sie schlicht nicht für notwendig. Der Gedanke, dass Bio-Produkte den Fairtrade-Gedanken gezielt herausstellen müssen, ist für manche Hersteller neu, ist aber mit einem wachsenden Marktanteil von Bio-Produkten, vielen neuen Bio-Kund_innen und dem großen Anteil an Nicht-Verbandsware, der zum Beispiel in Supermärkten vertrieben wird, zunehmend wichtig.

Der Bio-Hersteller Rapunzel startete in den 90er-Jahren, aus diesen Gründen ein firmeneigenes Fairtrade-Programm unter dem Namen Hand-in-Hand. Das dazugehörige Siegel ist gleichzeitig Bio- Und Fairtradesiegel. Es kennzeichnet Produkte im Rapunzel-Sortiment, die zu mindestens 50% aus Zutaten erzeugt werden, die von Hand-in-Hand-Lieferanten stammen. Die Firma setzt dabei auf gewachsene und langfristige, enge Kontakte zu den lokalen Akteur_innen.Anders als beim von Transfair e.V. vergebenen Fairtrade-Siegel entstehen den Produzent_innen vor Ort keine Kosten für Zertifizierung und Kontrollen, Rapunzel finanziert die Kontrolle durch externe Kontrolleur_innen. Den Kriterienkatalog können Verbraucher_innen im Internet einsehen. 1% des Einkaufswert fließen in einen Hand-in-Hand-Fond, mit dessen Geldern kleinere soziale Projekte vor Ort finanziert werden können.

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