Kommt nicht in die Tüte…

Unverpackte Waren, alternative Frischeverpackungen… soweit so gut. Aber spätestens an der Kasse stellt sich die Frage: Wie kommt der Einkauf nach Hause?

  1. Das Problem mit den Plastikverpackungen
  2. Bioplastik, Alternativen & Recycling
  3. Bio-Produkte in Bio-Verpackungen?
  4. Verpackung an der Käsetheke im Oecotop
  5. Kommt nicht in die Tüte… aber der Einkauf muss nach Hause!

….aber der Einkauf muss nach Hause

Am Einfachsten ist die Verpackungsfrage am Ende des Einkaufs an der Kasse zu lösen, wenn es um den Transport der Waren nach Hause geht. Das Oecotop bietet hier die Alternativen Papiertüte oder Baumwollbeutel aus nachhaltiger Fertigung an und verzichtet schon immer auf Plastiktüten. Aber auch der klassische Baumwollbeutel ist nur so nachhaltig, wie die Dauer und die Häufigkeit seiner Nutzung. 30 bis 80 Mal sollte er benutzt werden, bis sich der Einsatz von Energie und Ressourcen im Vergleich mit Taschen aus anderen Material rentiert hat.

Auch wer Plastiktüten nutzt, sollte sie angesichts ihrer Ressourcenintensiven Herstellung und Entsorgung so lange nutzen, wie es irgend geht. Inzwischen sind Plastiktüten zum Symbol der Plastikvermüllung geworden. Zur Zeit verbraucht jede_r Deutsche im Jahr 76 Plastiktüten – 60 Milliarden sind es jährlich insgesamt..

Die EU hat aber die Vorgabe erlassen, dass der Verbrauch an Plastiktüten bis 2025 auf maximal 40 Stück pro Kopf zurückgehen soll. Die Erfahrungen aus anderen Ländern, z.B. aus Irland, zeigen, dass der Verbrauch deutlich zurückgeht, wenn Plastiktüten kostenpflichtig werden. Seit dort ein gesetzlich verordneter Preis von 22 Cent pro Tüte gilt, ist die Zahl der pro Person genutzten Tüten von unglaublichen 328 auf nur noch 16 Tüten pro Jahr gesunken. In Deutschland gilt seit Sommer dieses Jahres lediglich eine freiwillige Selbstverpflichtung des Handels nach der etwa 60 Prozent aller in Umlauf gebrachter Plastiktüten in Zukunft kostenpflichtig abgegeben werden sollen. Ob das reicht, um die EU-Vorgaben erreichen zu können, wird sich zeigen müssen.

Für große Supermarkt-Ketten ist der Abschied von der Plastiktüte sicher ein bedeutsamer Schritt, angesichts der Tatsache, dass ein großer Teil der Kund_innen diesen Schritt befürwortet, aber auch einer der sich gut vermarkten lässt.

Müll vermeiden und genussvoll konsumieren

Kein Produkt erreicht das Geschäft ohne Verpackung, auch nicht Waren, die den Kund_innen unverpackt angeboten werden.  Wenn es um das richtige Maß an Verpackung und nachhaltigen Konsum geht, sind also viele Ebenen beteiligt und gefordert: Die Hersteller, die sich mit neuen, umweltfreundlicheren Möglichkeiten der Verpackung beschäftigen müssen, die Händler_innen, die die Waren in Umlauf bringen und der Gesetzgeber, der mit seinen Vorgaben die Rahmenbedingungen schafft.  Nicht zuletzt sind es aber auch die Kund_innen, die die Möglichkeit haben zu entscheiden, ob sie für ihre gekauften und von der Natur bereits verpackten Bananen oder Gurken tatsächlich noch einen Plastikbeutel brauchen und die mit dem Rucksack, Leinenbeutel oder noch besser: der Tasche am Fahrrad einkaufen kommen. Denn so geht purer Genuss – nachhaltig verpackt.

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