Verpackungen sollen Lebensmittel vor Verunreinigung schützen, frisch halten und dafür sorgen, dass der Einkauf wohlbehalten zuhause im Kühlschrank und auf dem Esstisch ankommt. Welche Verpackungen gibt es, die dem Anspruch von Bio-Produkten gerecht werden?
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Der Trend zu immer ausdifferenzierten Verpackungen macht auch vor dem Bioladen und den Lebensumständen und Gewohnheiten seiner Kund_innen nicht halt: Erwartet werden ein breites Angebot auch an frischen Waren zur Selbstbedienung, zum Beispiel Feinkost oder Käse, praktische Fertiggerichte, kleinere Packungen für kleine Haushalte sowie Verpackungen, die leicht und sicher zu transportieren sind – und nicht zuletzt sollen Verpackungen natürlich auch schick und ansprechend anzusehen sein.
Die Wahl der richtigen Verpackung – für ihren Inhalt optimal, für die Verbraucher_innen praktisch, für die Umwelt verträglich – ist aus diesen Gründen für die Hersteller von Bio-Lebensmitteln entsprechend schwierig. Der Bund ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) hat in Zusammenarbeit mit der Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller (AoeL) schon 2011 einen Leitfaden herausgegeben, der Lebensmittelherstellern bei der Wahl von umweltverträglichen Verpackungen helfen soll. Die AoeL hat außerdem ein tool entwickelt, mit dessen Hilfe der Bedarf an landwirtschaftlicher Fläche für die Produktion von Bio-Kunststoff aus Mais für neu entworfenen Verpackungen berechnet werden kann. Zum Teil verwenden Bio-Produzenten bereits Bio-Kunststoffe, auch wenn die Entwicklung auf diesem Gebiet noch nicht zufriedenstellen sind. Andere reduzieren den Anteil von verwendeten Kunststoffkomponenten so weit wie möglich ist oder greifen auf recyclete Materialien zurück. Trotzdem stellt die Wahl einer Verpackung immer einen Kompromiss zwischen allen geschilderten Aspekten dar.
Verpackung sparen im Bioladen
Trotz alledem: Wer Müll vermeiden möchte, ist im Bioladen gut aufgehoben. Denn je öfter eine Verpackung wiederverwendet werden kann, desto besser ist ihre Ökobilanz
Im Bioladen findet sich deshalb ein großer Anteil an Produkten in Pfandgläsern. Vor allem Wasser und Saft, aber auch Milch, Joghurt und Sahne. Im Oecotop gibt es sogar Wein sind in 1l-Pfandflaschen.
Die mediale Aufmerksamkeit, die die Eröffnung von zahlreichen Unverpackt – Läden auf sich zieht, zeigt , wie sehr das Bewusstsein für die Notwendigkeit, Verpackungsmüll zu reduzieren, bei weiten Teilen der Bevölkerung gewachsen ist. Das Prinzip der Unverpackt-Läden – lose Ware von Kund_innen selber abpacken zu lassen – ist für das Oecotop nicht neu, sondern wird hier seit 20 Jahren praktiziert: Im Obst- und Gemüsebereich gibt es die Ware nur in Ausnahmefällen abgepackt, beispielsweise bei Kartoffeln oder bei empfindlichen Salatsorten. Aber auch viele der sogenannten Trockenwaren wie Getreide, Nüsse und Gummibärchen können selbst in der gewünschten Menge abgefüllt werden. Neu ist dabei die Abfüllstation, die die alten Kunsstoffboxen und – tonnen abgelöst hat und das Angebot übersichtlicher und das Abfüllen der Waren noch einfacher macht.
Ganz ohne Einpacken geht es nicht?
Die Entscheidung, ob und wie ihre Ware verpackt wird, können die Kund_innen so weitestgehend selber treffen. Dafür finden sie sowohl die sogenannten Hemdchenbeutel aus Kunststoff als auch Papiertüten vor.
Beim Wiegen an der Kasse haben die Plastikbeutel den Vorteil, dass sie sehr leicht sind und ihr Eigengewicht praktisch nicht zu Buche schlägt und dass sie den Inhalt leicht erkennen lassen, was den Mitarbeiter_innen an der Kasse die Arbeit erleichtert. Papiertüten sind stabiler aber auch schwerer als ihre Verwandten aus Plastik, sie eignen sich besonders gut zum Verpacken der losen Trockenware. Da es sie in verschiedenen Größen gibt, ist im Kassensystem für sie bei den Preisen für Trockenwaren das jeweilige Tara-Gewicht eingerichtet, d.h. das Gewicht der Verpackung wird hier beim Wiegen abgezogen.
Auch hier gilt: welche der beiden Tüten-Varianten die nachhaltigere ist, hängt davon ab, ob und wie oft sie wiederverwendet und wie sie schließlich entsorgt wird. Im Oecotop bieten wir deshalb als dritte Alternative die wiederverwendbaren Onya-Beutel aus Nylon an. In den feinmaschigen Netzen mit Zugband lassen sich Obst und Gemüse nicht nur für den Heimweg verpacken, sondern auch in Kühlschrank oder Obstschale lagern und sogar waschen. Sind sie verschmutzt drehen sie eine Runde in der Waschmaschine und sind wieder einsatzbereit.
Grundsätzlich ist es nicht möglich, lose Ware oder auch Obst und Gemüse in mitgebrachte Gefäße aus Kunsstoff oder Glas abzufüllen, da es beim Wiegen an der Kasse nicht möglich ist, das jeweilige Tara-Gewicht zu berücksichtigen. Ein Mitwiegen und -berechnen der Verpackung ist aber gesetzlich untersagt und kann als Ordnungswidrigkeit bestraft werden.
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