Mit Ingwer durch die kalte Jahreszeit

Mit Beginn der kalten und ungemütlichen Jahreszeit ist der scharfe Geschmack des Ingwers allgegenwärtig –  frisch verarbeitet als wärmendes Gewürz in der herbstlichen Kürbissuppe, als erste Hilfe mit Zitrone und Honig bei Erkältung oder getrocknet als Gewürz in den ersten Lebkuchen. Im Oecotop findet man ihn aber auch kandiert, eingelegt und sogar als aktivierende Komponente in Bio-Kosmetik in den Regalen.

Rund um den Ingwer

  1. Wundermittel mit Geschmack
  2. Ernte und Lagerung
  3. Warum Bio-Ingwer?
  4. Tipps
  5. Erzeuger-Portraits
  6. Leckere Rezept-Tipps

Wundermittel mit Geschmack

Ingwer hat den Ruf ein echter Alleskönner zu sein und nicht nur bei Erkältungskrankheiten, sondern beispielsweise auch bei Übelkeit, Kopfschmerzen und Kreislaufbeschwerden zu helfen. Zu seiner therapeutischen Wirkung verhelfen dem Ingwer neben seinem mit bis zu 3% hohen Gehalt an ätherischen Ölen in erster Linie die enthaltenen Scharfstoffe: Gingerole und Shogaole. Vor allem ist es aber sein intensiv erdig-scharfer, zitroniger Geschmack und das Gefühl wohliger Wärme im Körper, das Ingwer zu einem unverzichtbaren Begleiter durch den Winter macht.

Ernte und Lagerung – Geschmackssache

Auf den Geschmack haben der Zeitpunkt der Ernte, die Lagerdauer und die Herkunft des Ingwers entscheidenden Einfluss: Junggeerntete Rhizome – die unterirdisch verzweigten Wurzelstöcke – schmecken in der Regel milder und frisch-zitronig, während der später geerntete oder länger gelagerte Ingwer deutlich schärfer und grobfaseriger ist. Er wird deshalb auch häufig getrocknet und zu Gewürzpulver verarbeitet. Generell gilt auch, dass afrikanischer Ingwer zumeist schärfer und weniger aromatisch ist.

Und warum lieber Bio-Ingwer?

Ingwer wird in den tropischen und subtropischen Gebieten der Erde angebaut, der überwiegende Teil der Ernte wird jedoch meist in den Erzeugerländern selbst konsumiert. Der weltweit größte Exporteur ist China – in Deutschland kommen rund 80% des verkauften Ingwers von dort. Bio-Ingwer kommt aber auch aus Südamerika, zum Beispiel aus Peru, oder aus Afrika, beispielsweise aus Nigeria oder Kamerun.

Die Ingwerpflanze ist empfindlich und in Monokultur angebaut krankheitsanfällig. Ingwer aus konventionellem Anbau ist daher häufig mit Pestizidrückständen belastet. Im Öko-Anbau wird Ingwer dagegen oft in Mischkultur angebaut, zum Beispiel mit Obstbäumen, was der den Halbschatten liebenden Pflanze entgegenkommt. Zur nachhaltigen Nutzung der Ackerböden trägt der Anbau in Fruchtfolge mit Getreide oder Leguminosen bei. Besonders in den Regenwaldgebieten Südamerikas stellt diese nachhaltige Nutzung des Bodens eine Alternative zur ressourcenintensiven Landwirtschaft dar, derentwegen immer neue Flächen durch Brandrodung gewonnen werden müssen.

Ingwer-Tipps

Ingwer hält sich an einem kühlen Ort drei bis vier Wochen, zum Beispiel im Gemüsefach des Kühlschranks oder auf dem kühlen Fensterbrett. Gerieben lässt er sich auch portionsweise einfrieren. Wenn der Ingwer doch einmal schon austreibt, kann man sein Glück versuchen und eine eigene Ingwerzucht beginnen. In einem Blumentopf auf einer warmen Fensterbank, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung, wächst aus dem Wurzelstock eine schilfartige Pflanze – wenn sie beginnt zu verwelken, lässt sich der Wurzelstock ernten.  Bis zur ersten eigenen Ernte lässt sich der Bedarf an frischem, aromatischen Ingwer wie bisher im Oecotop decken.

Erzeugerportraits – woher der Ingwer kommt

3 Anregungen für den Ingwer-Genuss